StAGR NH.2.

Churer Kochbuch

Aufbewahrungsort

Staatsarchiv Graubünden

Signatur

NH.2.

Bezeichnung

Churer Kochbuch

Datierung

ab 1559 bis Ende 17. Jh.

Schreibsprache

älteste Hand: bairisch (vermutl. Tirol) (vgl. Glaser in Letsch (2018), S. 461-464), fünfte Hand: hochalemannisch (vgl. Schenk in Letsch (2018), S. 465-477). Hände 2, 3 und 4 noch nicht genauer untersucht.

Personen

mehrere Familiennamen der Churer Oberschicht (z.B. Pontisella, Scandolera, Burgauer, Cleric), vermutlich als Verweis auf die Rezeptherkunft

Überlieferungsträger

Kochbuch

Anzahl Kochrezepte

515

Seitenangaben

fol. 1r-sr

Beschreibung

Über längere Zeit entstandenes Kochbuch (21x15cm) mit vielen Randnotizen, Haupttext geschrieben von fünf verschiedenen Händen. Der älteste Teil wohl aus dem Raum Tirol stammend (Schreibsprache), die weiteren Teile (ab 1608) aus dem Raum Chur (Hinweise: Masseinheiten, Nennung der Stadt Chur sowie Personennamen). Ursprünglich wohl 172 Blätter, heute 155 (einige herausgerissen, herausgeschnitten, unbeschriftet). Enthält ein alphabetisches Register.

Inhalt der Kochrezepte

Viele Wein- und Essigrezepte, Einmachrezepte und Fischrezepte sowie Rezepte für Latwergen, Würste, Pasteten, Tarten, Mus und Suppen, Süssgebäck usw.

Katalogeinträge und Digitalisate

Digitalisat der Edition bei e-periodica

Literatur und Bearbeitung

Letsch, Walter (2018): Ein schön Kochbuch 1559: Das älteste deutschsprachige Kochbuch
der Schweiz. 2. unveränderte Auflage. Chur: Kommissionsverlag Desertina
(=Quellen und Forschungen zur Bündner Geschichte 36). (Edition und Kommentar)
Darin: Sprachliche Untersuchung der ersten Hand: Glaser, Elvira (S. 461-464)

Sprachliche Untersuchung der fünften Hand: Schenk, Eliane (S. 465-477)

 

Brunold-Bigler, Ursula (2020): Kritischer Kommentar zu einer Edition. Chur: Eigenverlag
der Autorin.

 

Schenk, Eliane (2017): Die letzte Handschrift des ‚Churer‘ Kochbuchs. Graphische und sprachliche Besonderheiten einer Handschrift im Vergleich mit der Frankfurter Koch- und Kellermeisterei 1566. Unpublizierte Seminararbeit Universität Zürich, Deutsches Seminar.

 

Ein Rezept transkribiert, übersetzt und zum Nachkochen hier aufgearbeitet.

Weitere Anmerkungen

Die Kochrezeptsammlung weist Parallelüberlieferungen zu den Heidelberger Handschriften Cod. Pal. Germ. 234 (Heidelberg(?) um 1580) und Cod. Pal. Germ. 580 (Rheinhessen um 1570/80) sowie zu StAGR B 1042 (17. Jh.) auf (vgl. Brunold-Bigler 2020).